Anne König

"Die CDU kann Wandel"

CDU stimmt überraschend eindeutig für 36-jährige Lehrerin

So hatte sich Johannes Röring die Wahl des CDU-Kandidaten für die Bundestagswahl bestimmt nicht vorgestellt. Zwei Tage nach seiner krachenden Niederlage ließ er offen, wieweit er in der Union noch aktiv mitwirken will.

Nach seiner überraschend klaren Niederlage am Freitag gegen seine Gegenkandidatin Anne König hat sich der Bundestagsabgeordnete Johannes Röring am Sonntag gegenüber unserer Zeitung enttäuscht gezeigt: „Es ist aber nicht so, dass ich die Niederlage nicht in Erwägung gezogen habe.“ Für den langjährigen westfälisch-lippischen Bauernpräsidenten ist seine Niederlage wegen der „hohen Mobilisierung innerhalb des mitgliederstarken Borkener Stadtverbandes“ durchaus erwartbar gewesen. „Das ist völlig demokratisch“, betonte er. Er selbst werde nach dem Ende der Legislaturperiode „erstmal runterfahren“. Inwieweit er in der Union noch aktiv mitwirken will, ließ Röring offen.

Röring war am Freitag noch einmal angetreten, um Kandidat der CDU im Kreis Borken für die Bundestagswahl zu werden. Von den 999 abgegebenen Stimmen hatte Rörings 36-jährige Gegenkandidatin aus Borken 685 Stimmen bekommen, der Landwirt aus Vreden lediglich 314.

"Den Nerv getroffen"

Hendrik Klöpper, Vorsitzender in Königs heimischem Stadtverband in Borken, begrüßte ihre Nominierung. Sie habe sich „richtig reingehangen“ und sei „offen auf alle zugegangen, auch auf die Landwirte“. König habe einen Nerv getroffen und deutlich gemacht, dass sie wirklich wolle. König hatte nach ihrer Wahl gesagt, dass sie sechs Monate alles daran gesetzt habe, die Menschen zu mobilisieren. Offenbar sei es ihr dabei gelungen, den „Willen nach Veränderung“ deutlich zu machen. Und der CDU-Fraktionsvorsitzende im Borkener Stadtrat, Frank Richter, meinte: „Die CDU kann Wandel.“ Er lobte, dass Röring in den vergangenen Jahren als Abgeordneter „mit viel Herzblut“ agiert habe.

 

Quelle: Josef Barnemann