Anne König

Bundestagskandidatin Anne König besucht Eing Textil-Veredlung

Hohe Energiekosten belasten

Gescher. Die Borkener CDU-Bundestagskandidatin Anne König hat den Abbau von Bürokratie und Überregulierung als eines der wichtigsten Themen für die kommende Wahlperiode bezeichnet. „Wenn wir bei allem, was aus Brüssel von der EU-Kommission an Vorgaben kommt, in Deutschland noch etwas draufpacken, wird das zum Standortnachteil für unsere Unternehmen“, sagte die CDU-Politikerin bei einem Besuch des Unternehmens der ETV (Eing Textil-Veredlung) in Gescher.

ETV-Geschäftsführer Norbert Hilbring hatte eindringlich auf die hohen Energiekosten für deutsche Industrieunternehmen hingewiesen. „Wir zahlen die höchsten Strompreise in Europa, beim Gas kommt jetzt noch die CO2-Steuer hinzu, während unsere Mitbewerber zum Teil fast gar nichts zahlen müssen“, so der ETV-Chef. Die in diesem Jahr erstmals erhobene CO2-Steuer koste das Unternehmen schon jetzt 160 000 Euro im Jahr, in drei Jahren mehr als doppelt so viel.

„Bei einem Unternehmen mit zwölf Millionen Euro Umsatz ist das schon eine gewaltige Mehrbelastung“, sagte Hilbring. Klimapolitisch sei die Steuer jedenfalls in Bezug auf ein Textilunternehmen wie ETV unsinnig, da es nicht auf CO2-neutrale Alternativen ausweichen könne: „Wir brauchen für die Produktion Prozesswärme und die gibt es wirtschaftlich nur aus Gas.“ Eing selbst könne faktisch nur CO2 einsparen, wenn man die Produktion einstelle. Die benötigten Produkte würden dann aber eben woanders produziert, und zwar unter weniger strengen Umweltauflagen und mit einem noch höheren CO2-Ausstoß.

Beim Rundgang durch die Produktion erlebte König die Vielfalt textiler Produkte. Bettwäsche, Matratzenbezüge, Scharniere für Auto-Airbags, Skisteigfelle oder Faltenbälge für Gelenkbusse – für die Hersteller dieser Produkte rüstet und veredelt ETV die technischen, meist textilen Oberflächen.

„Das ist nur ein kleiner Ausschnitt. Wir sind Bestandteil vieler industrieller Lieferketten aus fast allen Branchen“, erklärte Hilbring. Der ETV-Geschäftsführer betonte die hohe Bedeutung des Umweltschutzes für sein Unternehmen. „Wir sind eines von fünf Textilunternehmen in Deutschland mit einer eigenen Kläranlage“, führte Hilbring aus. Auch Ressourcen-Schonung habe man sich auf die Fahnen geschrieben. Mit einer selbst konstruierten einmaligen Restpasten-Verwertungsanlage stelle man sicher, dass übriggebliebene Farbstoffe verwertet würden.

Besuch bei Eing in Gescher: Bundestagskandidatin Anne König ließ sich von Geschäftsführer Norbert Hilbring (Mitte) und Produktionsleiter Guido Fedder die betrieblichen Abläufe erklären.